Internet als moderne Gerüchteküche
Blogger, die Bürgerjournalisten im Internet....
...oder wie ein Internet-Gerücht zum Auffliegen der Clinton-Affäre führte.
Fama net
Gehört in:Dimensionen - Die Welt der Wissenschaft,
Ö1 Programm, am Dienstag,
23. Jänner 2007,
19:05 Uhr
Nichts verbreitet sich so schnell wie ein Gerücht. "Es wächst im Laufen" ("fama crescit eundo"), hat es Vergil in der "Aeneis" formuliert.
Durch das Internet erlebt das Gerücht derzeit einen wahren Boom. Manche bezeichnen das Internet sogar als "Famanet". Im lateinischen Wort "fama" wird die Ambivalenz des Gerüchts deutlich, kann es doch sowohl zu Ruhm als auch in den Ruin führen.
Über das Internet hat sich zum Beispiel die Affäre zwischen Bill Clinton und Monika Lewinsky sehr schnell herumgesprochen. An diesem Beispiel wird deutlich, dass die Grenzen zwischen dem unbestätigten Gerücht und der bestätigten Nachricht verschwimmen.(...)
Mehr dazu in den
ORF Highlights
(...)
Was viele wahrnehmen, wird für wahr gehalten
Der Berliner Journalist Hans Joachim Neubauer, der Autor des viel zitierten Buches "Fama. Eine Geschichte des Gerüchts", behauptet, dass wir an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter des Gerüchts stehen. Dafür sorgen seiner Meinung nach die "Blogger", die Bürgerjournalisten im Internet, die sich untereinander ganz einfach vernetzen und verschalten können mit der so genannten RSS-Technik (really simple syndication). Was einer sagt und schreibt, können andere wortwörtlich übernehmen. Ideale Voraussetzungen, um die Gerüchteküche am Brodeln zu halten, um das Volksgerede anzuheizen. Denn was viele wahrnehmen, wird für wahr gehalten.
An "Clintongate" wird auch deutlich, dass die Grenzen zwischen Nachrichten und Gerüchten fließend sind. Nachrichten kommen nicht ohne Gerüchte aus und umgekehrt, beobachtet die Kölner Medienwissenschafterin Irmela Schneider. Bestätigte Meldungen und unbestätigte Meldungen ergänzen sich.
(...)
Es begann mit einem Internet-Gerücht, das schließlich zum Auffliegen eines der größten Skandale der jüngeren amerikanischen Geschichte führte. Der amerikanische Internet-Journalist Matt Drudge, schneller als alle anderen beim Verbreiten von Neuigkeiten, behauptete, dass das Nachrichtenmagazin "Newsweek" eine Geschichte über die Affäre zwischen Präsident Bill Clinton und einer Praktikantin im Weißen Haus hätte, die nicht publiziert worden wäre. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer.(...)
...oder wie ein Internet-Gerücht zum Auffliegen der Clinton-Affäre führte.
Fama net
Gehört in:Dimensionen - Die Welt der Wissenschaft,
Ö1 Programm, am Dienstag,
23. Jänner 2007,
19:05 Uhr
Nichts verbreitet sich so schnell wie ein Gerücht. "Es wächst im Laufen" ("fama crescit eundo"), hat es Vergil in der "Aeneis" formuliert.
Durch das Internet erlebt das Gerücht derzeit einen wahren Boom. Manche bezeichnen das Internet sogar als "Famanet". Im lateinischen Wort "fama" wird die Ambivalenz des Gerüchts deutlich, kann es doch sowohl zu Ruhm als auch in den Ruin führen.
Über das Internet hat sich zum Beispiel die Affäre zwischen Bill Clinton und Monika Lewinsky sehr schnell herumgesprochen. An diesem Beispiel wird deutlich, dass die Grenzen zwischen dem unbestätigten Gerücht und der bestätigten Nachricht verschwimmen.(...)
Mehr dazu in den
ORF Highlights
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Was viele wahrnehmen, wird für wahr gehalten
Der Berliner Journalist Hans Joachim Neubauer, der Autor des viel zitierten Buches "Fama. Eine Geschichte des Gerüchts", behauptet, dass wir an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter des Gerüchts stehen. Dafür sorgen seiner Meinung nach die "Blogger", die Bürgerjournalisten im Internet, die sich untereinander ganz einfach vernetzen und verschalten können mit der so genannten RSS-Technik (really simple syndication). Was einer sagt und schreibt, können andere wortwörtlich übernehmen. Ideale Voraussetzungen, um die Gerüchteküche am Brodeln zu halten, um das Volksgerede anzuheizen. Denn was viele wahrnehmen, wird für wahr gehalten.
An "Clintongate" wird auch deutlich, dass die Grenzen zwischen Nachrichten und Gerüchten fließend sind. Nachrichten kommen nicht ohne Gerüchte aus und umgekehrt, beobachtet die Kölner Medienwissenschafterin Irmela Schneider. Bestätigte Meldungen und unbestätigte Meldungen ergänzen sich.
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Es begann mit einem Internet-Gerücht, das schließlich zum Auffliegen eines der größten Skandale der jüngeren amerikanischen Geschichte führte. Der amerikanische Internet-Journalist Matt Drudge, schneller als alle anderen beim Verbreiten von Neuigkeiten, behauptete, dass das Nachrichtenmagazin "Newsweek" eine Geschichte über die Affäre zwischen Präsident Bill Clinton und einer Praktikantin im Weißen Haus hätte, die nicht publiziert worden wäre. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer.(...)
Karin.E - 24. Jan, 18:46