Ich möchte in folgenden Zeilen auf zwei mir in der Diskussion rund um das Thema wichtige bzw. interessante Aspekte des Politikerblogs und der Stabilisierung der sozialen Beziehungen durch Blogs und das aktive bloggen eingehen. Ich beziehe mich dabei auf die Diplomarbeit von Bengt Feil Uni Hamburg2006 sowie eigene Beobachtungen und Erfahrungen .
Eckpunkte in dieser Arbeit sind u.a. die Theorie der Selbsttechnologie von Foucault, Demo-kratie und Kontrolle, und die Habermas`sche Theorie.
„Der Kern der Habermas´schen Theorie ist laut Coenen (2005), „dass die öffentliche bürger-schaftliche Deliberation politischer Themen von zentraler Bedeutung für die Demokratie ist“ (vgl. Habermas, 1992; Scheyli, 2000; Palazzo, 2002). Unter Deliberation wird eine rationale Diskussion verstanden, welche das Für und Wider bestimmter Positionen argumentativ ab-wägt (Palazzo, 2002; Coenen, 2005). Somit ist die Diskurstheorie Grundlage der deliberati-ven Demokratietheorie (Scheyli, 2000). Ziel eines solchen öffentlichen Diskurses kann der Konsens sein, allerdings muss dieser nicht zwingend erfolgen (Coenen, 2005). So ist der Kon-sens, wenn es ihn gibt, das Ergebnis und nicht der Input des Diskurses, denn er muss im Laufe der Deliberation erst entstehen (Palazzo, 2002; vgl. Scheyli, 2000).
Das Ergebnis beruht also auf dem Austausch der Argumente und der Möglichkeit, dass sich durch diese private Meinungen ändern können.“
So sind meiner Meinung nach Politikerblogs nicht ausschließlich der Selbstinszenierung ge-widmet, sondern dem informativen Gedankenaustausch, der Verbreitung parteipolitischer Anliegen und natürlich auch dem Publik machen des Parteiteams und deren Ziele. Besonders möchte ich auf die Seite 63 „Blogger und Leser als Multiplikatoren“ verweisen in dem be-schrieben wird, dass nicht nur der Blog sondern auch der Blogger selbst als Medium fungiert und so zum „Parteipolitischen Instrument“ wird
Weiters möchte ich noch zum Kulturellen Aspekt des bloggens folgendes hinzufügen:
Ich vertrete auch die Meinung, dass das Internet zur Stabilisierung sozialer Beziehung unter Freunden bzw. „positiv gesinnter Menschen“ beiträgt aber ich kenne kein Beispiel für „zivili-siertes Kommunizieren in prekären Situationen wie Scheidung“.
Es erscheint mir schwierig von einer solchen Aussage auszugehen, wenn ein normales Gespräch unter 4 Augen schon eskaliert. Natürlich könnte man jetzt von einer gewissen Distanz ausgehen, die diese Situation entschärft und „die Wogen glättet“ aber ich würde nicht so weit gehen und das Medium Inter-net, Blog, E-mail etc. als neune Kommunikationsebene für „gepflegte Streitgespräche“ defi-nieren. Würde dies zutreffen, müssten sämtliche politische Diskussionen, Ehestreits und sons-tige Differenzen in Zukunft über Blogs geführt werden.
ad Protokoll
Eckpunkte in dieser Arbeit sind u.a. die Theorie der Selbsttechnologie von Foucault, Demo-kratie und Kontrolle, und die Habermas`sche Theorie.
„Der Kern der Habermas´schen Theorie ist laut Coenen (2005), „dass die öffentliche bürger-schaftliche Deliberation politischer Themen von zentraler Bedeutung für die Demokratie ist“ (vgl. Habermas, 1992; Scheyli, 2000; Palazzo, 2002). Unter Deliberation wird eine rationale Diskussion verstanden, welche das Für und Wider bestimmter Positionen argumentativ ab-wägt (Palazzo, 2002; Coenen, 2005). Somit ist die Diskurstheorie Grundlage der deliberati-ven Demokratietheorie (Scheyli, 2000). Ziel eines solchen öffentlichen Diskurses kann der Konsens sein, allerdings muss dieser nicht zwingend erfolgen (Coenen, 2005). So ist der Kon-sens, wenn es ihn gibt, das Ergebnis und nicht der Input des Diskurses, denn er muss im Laufe der Deliberation erst entstehen (Palazzo, 2002; vgl. Scheyli, 2000).
Das Ergebnis beruht also auf dem Austausch der Argumente und der Möglichkeit, dass sich durch diese private Meinungen ändern können.“
So sind meiner Meinung nach Politikerblogs nicht ausschließlich der Selbstinszenierung ge-widmet, sondern dem informativen Gedankenaustausch, der Verbreitung parteipolitischer Anliegen und natürlich auch dem Publik machen des Parteiteams und deren Ziele. Besonders möchte ich auf die Seite 63 „Blogger und Leser als Multiplikatoren“ verweisen in dem be-schrieben wird, dass nicht nur der Blog sondern auch der Blogger selbst als Medium fungiert und so zum „Parteipolitischen Instrument“ wird
Weiters möchte ich noch zum Kulturellen Aspekt des bloggens folgendes hinzufügen:
Ich vertrete auch die Meinung, dass das Internet zur Stabilisierung sozialer Beziehung unter Freunden bzw. „positiv gesinnter Menschen“ beiträgt aber ich kenne kein Beispiel für „zivili-siertes Kommunizieren in prekären Situationen wie Scheidung“.
Es erscheint mir schwierig von einer solchen Aussage auszugehen, wenn ein normales Gespräch unter 4 Augen schon eskaliert. Natürlich könnte man jetzt von einer gewissen Distanz ausgehen, die diese Situation entschärft und „die Wogen glättet“ aber ich würde nicht so weit gehen und das Medium Inter-net, Blog, E-mail etc. als neune Kommunikationsebene für „gepflegte Streitgespräche“ defi-nieren. Würde dies zutreffen, müssten sämtliche politische Diskussionen, Ehestreits und sons-tige Differenzen in Zukunft über Blogs geführt werden.